Eröffnung: Fr. 20.05.2016 – 19 Uhr
Ausstellung: 21.05. – 05.06.2016 – Mi-Fr 13 – 19 und Sa/So 13-17 Uhr
Kuratiert von Thomas Monses
In der ersten Ausstellung der Reihe „Konstruktion – Spekulation“ werden Positionen von sieben Berliner KünstlerInnen gezeigt, die sich vornehmlich mit dem Medium der Malerei auseinandersetzen. Die Annahme, dass eine Realität ausserhalb und unabhängig unseres Denkens existiert, und durch uns weder wahrgenommen noch erkannt werden kann, wie es vor allem die in den letzten Jahren aufgekommene philosophische Strömung des „Spekulativen Realismus“ formuliert, soll dabei näher betrachtet werden. Es geht um das Material, das Objekt und wie sich die KünstlerInnen zu ihren geschaffenen Realitäten verhalten. Wieviel ist an Konstruktion vorgegeben, und wieviel Raum bleibt für Spekulation? Die Ausstellung ist ein erster Ansatz, diese Fragestellungen aus Sicht der Malerei zu reflektieren.
Der künstlerische Ansatz von Céline Adamo (*1973) besteht darin, durch den Einsatz von Industrielacken auf verschiedenen geeigneten Gründen unterschiedliche Methoden, Prozesse und Vorgehensweisen zu erschließen, bedingt durch die grundlegenden materiellen Eigenschaften der Farbe und bezogen auf die Geste der Bilderzeugung. Ihre Malerei artikuliert sich im Format und im Raum. Sie ist physisches Bild und vorgestellte Realität. celineadamo.com
David Möller (*1983)
Meine räumlichen Arbeiten sind Malerei und Skulptur in einem. Sie bieten den Betrachtern zahlreiche Kompositionen. Je nach eingenommener Perspektive nimmt man ein anderes Verhältnis zwischen den vorhandenen Flächen, Linien, Räumen und Farben wahr. Sammelt man unterschiedliche Eindrücke vervollständigt sich ein imaginäres Gesamtbild von dem jeweiligen Objekt. www.davidmoeller.de
Thomas Monses (*1975)
In meiner Malerei untersuche ich Bilder und Bildwelten die mir in meiner täglichen Umgebung oder mittels verschiedener Medien begegnen. Zentral ist für mich die kritisch betrachtende Weise und Ausarbeitung von diesen Bildern. Ein besonderes Merkmal meiner Arbeit ist das bewusst Unfertige, das nicht-gemalte, so dass der Betrachter mit Leerstellen konfrontiert wird, die von ihm selbst ausgefüllt werden können. Neben zentralen Themen wie Macht, Kunst und Raum setze ich mich derzeit insbesondere mit Architektur als Spekulationsobjekt auseinander. thomasmonses.com
Enrico Niemann (*1978)
Malerei findet bei mir nicht nur auf einem Träger statt, sondern auch unter und zwischen den Ebenen. Sie ist für mich sinnlicher Spurenträger und konkretes Material, das ich bearbeite und deren Oberfläche gleichsam Berührungsfläche ist. Hierbei versuche ich experimentell Prozesse der Bilderzeugung zu entwickeln, die haptisch und räumlich erfahrbar sind. Räumlichkeit ergibt sich in meinen Arbeiten sehr materiall aus der Fläche, als gefaltete Oberfläche genauso, wie als Farbhaut, die an einer Trennschicht entsteht und sich wuchernd ihren Weg in den Raum bahnt. www.enrico-niemann.de
Stefan Schwarzmüller (*1970) nimmt Naturvorbilder zum Anlass, spielerisch komponierend und verändernd mit Malerei umzugehen. Pflanzen, Topographie und Landschaften dienen als Ideengeber für einen imaginären Raum auf Leinwand, der jedoch nicht klassisch, naturalistisch, sondern durch und durch künstlich erscheint.
Die Abbildung der Wirklichkeit bleibt fragmentarisch – ist eher Material, übereinander liegende Schichten und Markierungen in der Fläche, die den Entstehungsprozess sichtbar lassen. www.schwarzmuller.de
Die Arbeiten von Frederic Spreckelmeyer (*1983) sind Skulpturen oder dreidimensionale Wandobjekte, bei denen er einem Thema oder einem Begriff, dem man im Titel wieder begegnet, eigenwillig nachspürt. Theoriefragmente seiner Suche werden in Konstruktionen übersetzt und zu Kompositionen vereint. Dabei bedient er sich Materialien wie Holz, Metall, Schrauben, Schnur oder Lichtintegration und überzieht es mit Farbverläufen, Farb-Akzentuierung oder Malerei. In der Verarbeitung begegnet man von der Malerei bis zu den Schraubverbindungen einem Wechsel aus liebevoller Detailtreue und pragmatischem Handwerk. www.frederic-spreckelmeyer.de
Elmar Zimmermann (*1976)
Die unüberwindliche Grenze zwischen der trägen Masse rohen Materials und der Sphäre des Wissens und der Informationen, zwischen Materialität und Immateriellem scheint bei Zimmermann ziemlich durchlässig zu sein. elmarzimmermann.com