Liebe Freunde der Zwitschermaschine,
es gibt uns noch.
Hannah Becher hat in der Zwitschermaschine eine Ausstellung installiert, die sich unter den gegebenen Verhältnissen allein mit dem Blick durch das Schaufenster erschließt.
Dank der Arbeiten von Hannah Becher kann die Zwitschermaschine auch in Zeiten der Cholera der Hinwendung zum „Organischen, Sanften, Gewaltlosen, Anmutigen und Schönen“ treu bleiben.
Zu der Ausstellung finden sich unten die weiteren Informationen.
Es ist viel Zeit vergangenen, seit wir uns das letzte Mal per Email gemeldet haben.
Nach der Ausstellung von Markus Draese hat von Mitte Januar bis Mitte März ein weiteres Mal Federica Sosta mit den Studenten der Sound Studies an der UdK ein großartiges, engagiertes und vielgestaltiges Programm präsentiert und mit SoundsAbout in der Zwitschermaschine einen temporären Projektraum ganz eigener Prägung entstehen lassen.
Am 21. März hätte es mit der Eröffnung der Ausstellung „Só olhar“ von Freddie Blumberg, am 17. April mit dem Ausstellungs- und Performanceprojekt „Gegenseitig II“ von F.S. Blumm weitergehen sollen und für Mai war eine Ausstellung und Veranstaltung zum 89. Geburtstag von Bob Rutmann geplant. All das ist jetzt zunächst vom Tisch
Nach der willkommenen Erholungspause, die für uns mit der Arbeit von SoundsAbout verbunden war, folgt nun die verordnete Pause als Teil der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung von Covid-19.
Damit ist natürlich auch für uns die Frage verbunden, wie es weitergehen kann – finanziell und konzeptionell. Wir haben noch keine Antworten oder Lösungen. Wie auch – noch ist ja nicht absehbar, wann wir die Arbeit wieder aufnehmen und unter welchen Rahmenbedingungen wir dann agieren können.
Umso mehr würden wir uns freuen, wenn Sie und ihr in den kommenden Tagen den Weg zur Zwitschermaschine findet und den Blick durch unser einladendes Schaufenster werft, denn: es gibt uns noch!
Herzliche Grüße
Stephan Kruhl
Hannah Becher: Gurkensalat, 2020, Acryl auf Papier, 188 x 105,5
Ausstellung täglich von Sonnenaufgang bis 2:00 Uhr
Im Zeitalter digitaler und medialer Beschleunigung interessieren mich die Anfänge sozialer und technischer Akzeleration, die bis heute das Leben wirkmächtig bestimmen.
Meine Arbeiten zeigen Industriekultur und deren Artefakte. Ausgangsmaterial sind Fotos von Maschinen und funktionaler Architektur, die wie Dinosaurier der Industrialisierung das Bild von Städten und Landschaft prägen.
Von der Fotografie über den Computer und den Kopierer bis hin zur Schablone und dem altmodischen Kohlepapier, verwende ich eine Reihe von Reproduktionstechniken für meine Arbeiten, die ich entgegen der erfinderischen Absicht nicht zur Vervielfältigung einsetze, sondern stattdessen für die Herstellung von Unikaten. Ziel ist die Entschleunigung des Arbeitsprozesses.
Hannah Becher
lebt und arbeitet seit 1983 in Berlin, geht für einige Jahre im Theater verschollen, und verpasst dort den Mauerfall. Versuche durch Malerei Erleuchtung zu gewinnen scheitern ebenso , wie durch das Schneiden von Schablonen die Zeit anzuhalten. Eine nicht erbliche norddeutsche Sturheit zwingt sie diese Versuche zu wiederholen, zu wiederholen, zu wiederholen, zu wiederholen, zu wiederholen, zu wie…