Susann Pönisch, aus der Serie „Makula Rakula“, Siebdruck, 58 x 41,5cm, 2015
Eröffnung: Fr 06.10.2017 • 19 Uhr
Ausstellung: 07.10. – 15.10., Mi – Sa 15 – 19 Uhr
Filmvorführung: So 08.10.2017 – 17 Uhr:
1917 – Der wahre Oktober (im Beisein der Regisseurin Katrin Rothe)
Druckgrafische Techniken wie Holzschnitt, Radierung und vor allem der Siebdruck sind die Konstante in der Arbeit von Susann Pönisch. Die Drucke stehen für sich, oder sie werden übermalt, collagiert oder in andere Arbeiten integriert. In der Ausstellung „Hintergrund im Vordergrund“ zeigt Pönisch Grafiken und Bücher aus ihrem Langzeitprojekt „Makula Rakula“.
Beim Drucken entstehen immer Blätter als Vorarbeit, als Experiment, gelungen oder nicht, also „Makulatur“. Ähnlich wie bei den Makulaturen entnimmt Pönisch die Druckvorlagen ihrem eigentlichen Motiv und kombiniert diese neu. Nach dem Prinzip des gelenkten Zufalls entstehen so eigenständige Arbeiten, die im Material gesehen und erdacht wurden. Zugleich bilden die Blätter, zu Büchern aufgebunden, eine Art Langzeitdokumentation, einen Kommentar, eine Erweiterung der „eigentlichen“ Arbeiten.
Filmemacherin Katrin Rothe wurde auf Arbeiten aus der „Makula Rakula“ Serie aufmerksam. Sie begann, diese als Farbhintergründe für ihren dokumentarischen Animationsfilm „1917 – Der wahre Oktober“ zu verwenden. Im Folgenden sind in gemeinsamer Kooperation die Farbhintergründe des Filmes entworfen und von Pönisch gedruckt worden.
„1917 – Der wahre Oktober“ ist eine filmkünstlerische Neuerzählung der Russischen Revolution. Basierend auf Recherchen in teils bisher unbekanntem Quellenmaterial, in Tagebüchern, Berichten und literarischen Werken ihrer Trickfilm-Protagonisten, unternimmt die zweifache Grimme- Preisträgerin Katrin Rothe eine multiperspektivische Befragung dessen, was heute weithin als „Die Oktoberrevolution“ bekannt ist.
Anlässlich zur Ausstellung wird der Film „1917 – Der wahre Oktober“ am 08.10.2017 um 17:00 Uhr im Beisein der Regisseurin Katrin Rothe gezeigt.
Susann Pönisch, Jahrgang 1979, studierte 2008 bis 2014 an der Kunsthochschule Weißensee und wurde 2015 Meisterschülerin bei Prof. Nanne Meyer. Seit 2014 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen.
Susann Pönisch war 2016 Preisträgerin des Druckgrafikwettbewerbs der Leipziger Buchmesse und erhielt 2014 und 2015 die Auszeichnung der Wilhelm und Lotte Neufeld Stiftung für deutsche Buchkunst (Ankauf Klingspor Museum, Offenbach).
Still aus: 1917 – Der wahre Oktober, Regie Katrin Rothe, 2017
Katrin Rothe ist gebürtige Thüringerin, studierte von 1992 bis 1998 Experimentelle Filmgestaltung an der UdK-Berlin und am CSM in London. Seit 2001 ist sie freiberufliche Trickfilmerin und seit 2003 Filmemacherin, vorwiegend für Dokumentarfilme mit Trickfilmsequenzen. Ein mal jährlich unterrichtet sie an der FH in St.Pölten. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Filme: „Betongold – wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam“ (2013) „Polen für Anfänger“ (2010) „Die Ex bin ich“ (2009) „Dunkler Lippenstift macht seriöser“ (2003)
2007 + 2014 Adolf-Grimme-Preis
http://karotoons.de
http://1917-derfilm.de